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Wolfsburg AG führte Befragung zu Mobilitätsbedürfnissen und Digitalisierung von Apotheken durch

Ergebnisse belegen Interesse von Apotheken an Mikromobilität

Die Nachfrage nach CO2 -freien und stauunabhängigen Fahrzeugen steigt. Dies gilt auch für Apotheken, die allein für die Medikamenten-Belieferung ihrer Kunden mehrmals täglich Botenfahrten durchführen. Zu dem Ergebnis kommt eine Online-Befragung, die der InnovationsCampus der Wolfsburg AG bei inhabergeführten Apotheken in Wolfsburg und Braunschweig durchgeführt hat. Im Fokus der Befragung standen die Bedürfnisse rund um die Themen Mobilität und Digitalisierung. Demnach kann sich rund ein Drittel vorstellen, zukünftig verstärkt auf elektrisch angetriebene Kleinstfahrzeuge zu setzen. Entscheidend für die Anschaffung seien aber das Preis-Leistungsverhältnis sowie Verbesserungen in der Radwege-Infrastruktur. Die Befragung erfolgte unter dem Dach der Initiative #WolfsburgDigital und zielte darauf ab, Potenziale für eine umweltfreundliche und bedarfsgerechte Mobilität unter Aspekten der Digitalisierung zu ermitteln.

Apotheken tragen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von rund 54 Milliarden Euro (2019) zu einem erheblichen Teil zur Wertschöpfung bei. In Niedersachen kommen auf 100.000 Einwohner 23 Apotheken. Rund 97 Prozent aller Apotheken bieten täglich ein oder mehrere Botenfahrten an, die vor allem durch die serviceorientierte Belieferung von Kunden mit Produkten oder Medikamenten entstehen. Dies macht die Branche laut einer Studie der Porsche Consulting zu einem spannenden Markt für innerstädtische Transportlogistik.

„Nachhaltigkeit und Zeitersparnis sind zwei wesentliche Herausforderungen unserer Zeit. Daher ist es uns wichtig, die Chancen der Mikromobilität in Wolfsburg zu untersuchen und das Thema voranzubringen. Der Apotheken-Markt ist dafür ein ideales Testfeld“, sagt Steffi Melle, Leiterin Geschäftsmodelle und Marktforschung der Wolfsburg AG.

In der Online-Befragung stellte das Team den teilnehmenden Apothekerinnen und Apothekern verschiedenste Fragen zu ihrem Mobilitätsverhalten sowie zur Digitalisierung ihrer Arbeitsprozesse. Im Zuge dessen bewerteten sie vier verschiedene Fahrzeuge, darunter ein klassisches E-Bike, ein E-Roller, das speziell für solche Einsätze entwickelte Cargo e-Bike von Volkswagen Nutzfahrzeuge sowie ein weiteres E-Lastenfahrrad von ONOMOTION hinsichtlich ihrer Alltagstauglichkeit sowie ihres Preis-Leistungsverhältnisses. Zugleich wurden die persönlichen Anforderungen an Mikromobilität sowie die Kaufbereitschaft abgefragt. Rund ein Drittel der Befragten kann sich vorstellen in Zukunft ihr Firmenfahrzeug um ein elektrisches Kleinstfahrzeug zu ergänzen. Dafür spricht, dass die täglichen Fahrten 60 Kilometer nicht überschreiten und überwiegend innerorts stattfinden. Durch den bereits hohen Digitalisierungsgrad von Apotheken rechnen die Befragten auch mit einer Verstärkung des Online-Geschäfts und folglich mit einer Zunahme an Auslieferungen. Ausschlaggebend für die Anschaffung von elektrischen Fahrzeugen des Segments Mikromobilität seien ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, genügend Ladekapazität, Sicherheit für Fahrer und Ware sowie eine gut ausgebaute Radwege-Infrastruktur.

Der InnovationsCampus der Wolfsburg AG plant noch in diesem Jahr einen Live-Test mit ausgewählten Apotheken. Dabei kommen unterschiedliche Fahrzeuge zum Einsatz. Die Studie soll im Anschluss auch auf andere Branchen, wie den Einzelhandel, ausgeweitet werden.

 

Hintergrund: Mikromobilität
Der Begriff Mikromobilität (Micro Mobility) bezeichnet elektrisch angetriebene Kleinstfahrzeuge, die alternativ zu herkömmlichen Transportmitteln genutzt werden. Dazu gehören beispielsweise Elektrofahrräder, E-Scooter oder Segways. Da die Verkehrsmittel Platz sparen und für Kurzstrecken konzipiert sind, bieten sie eine ideale Lösung für den urbanen Raum.

Bildunterschrift: (von links) Das Team um Arndt Zeitzschel, Jasna Fiebig und Steffi Melle vom InnovationsCampus der Wolfsburg AG führte die Online-Befragung bei Wolfsburger und Braunschweiger Apotheken durch.